ich habe gerade einen interessanten beitrag über den unterschied zwischen menschenaffen und menschen gesehen. was ist es, was diese zwei gattungen unterscheidet? - nun, um sie nicht auf die folter zu spannen: der hauptsächliche unterschied zwischen uns und den menschenaffen ist (tusch): die kooperation zwischen menschen.
dies gibt es zwar auch bei menschenaffen, aber völlig anders ausgeprägt. vor allem selbstlosigkeit bzw. die kooperation zu einem gemeinsamen ziel ist menschenaffen fremd.
mit anderen worten: je egoistischer sie handeln, desto näher ist ihre verwandtschaft mit einem menschenaffen ;-)
die selbstlose kooperation, das hinweisen auf vorteile für andere ohne selbst etwas davon zu haben, ist es, was unsere art in jeder hinsicht zur erfolgreicheren art macht. wer selbstlos handelt, bewegt sich an der spitze der evolution der menschheit. betrug, übertölpelung und egozentrisches handeln hingegen ist als niederer beweggründ im bereich des kontra-evolutionären anzusiedeln.
was ist social media anderes als selbstloses handeln? - eben. ich ermögliche es anderen menschen, durch die von mir ausgesprochenen empfehlungen zu vielen unterschiedlichen dingen, gutes von schlechtem zu unterscheiden. mit meinem "voting", z.b. durch setzen eines bookmarks oder ähnlichem, das öffentlich verfügbar ist, können andere menschen völlig kostenlos sehen, was ich für gut befinde.
durch das zusammenführen vieler solcher "votings", meinungen und bookmarks ergeben sich automatisch empfehlungen für ihren nächsten urlaub, für ihren nächsten autokauf und so weiter.
social media ist eines der mächtigsten instrumente im internet. sie können das, was sie durch virales marketing erreichen, bei dem fremde menschen freiwillig und kostenlos ihr produkt wieder anderen menschen empfehlen, niemals mit einer bezahlten kampagne erreichen. das würde milliarden verschwenden. viele große und teure werbekampagnen, die aber plump und unbeliebt bei menschen sind, verlaufen wirkungslos im sande; haben aber ein sehr großes budget verschlungen.
kleine clevere und virale werbekampagnen jedoch, bei denen vor allem auf witz, freundlichkeit, mitmachcharakter etc. gesetzt wurde, konnten mit kleinem budget einen riesigen effekt erzielen.
man kann erfolg nicht erkaufen oder mit gewalt herbeiführen. ein gutes produkt wird sich über kurz oder lang am markt durchsetzen, vorausgesetzt, es bleibt lange genug am markt.
um diesen prozess aber ein wenig zu beschleunigen, kann man mit social media kampagnen einer breiten masse von menschen die vorteile ihres produktes vor augen führen und sie dazu bringen, für sie kostenlos weitere empfehlungen in ihrem eigenen bekanntenkreis vorzunehmen.
die empfehlung von einem persönlichen kontakt ist hierbei das entscheidende. sie vertrauen nicht auf tv-werbung oder eine print-anzeige, sondern auf das, was ihnen ein persönlich bekannter erzählt. was früher als "mund-zu-mund-propaganda" bekannt war, ist heutzutage eine social media kampagne.
facebook, twitter und co. sind eben nicht nur spielkram für gelangweilte teenager, die sich gegenseitig erzählen, wie sehr sie sich langweilen und wie doof die schule ist. studien zum altersdurchschnitt von social media benutzern weltweit haben gezeigt, dass diese teenager die kleinste und inaktivste gruppe darstellt. die aktiven meinungsmacher im social media web sind 30-40 jahre alt und haben wirklich etwas mitzuteilen. nützliche informationen, die anderen dabei helfen, besser durchs leben zu kommen oder einfach nur die richtige eiskreme auszuwählen.
das internet ist ein direkter spiegel der gesellschaft, nicht mehr, nicht weniger. man kann sich über mord und totschlag im internet aufregen, aber es ist nur dort, weil es eben in unserer welt ebenfalls an der tagesordnung ist. genauso viel gutes und schlechtes wie in dieser welt gibt es auch im internet. und eben eine sehr große anzahl von wissen, meinungen und empfehlungen.
messbare ergebnisse zeigen: ethisches verhalten, selbstloses verhalten und "gute sachen" verbreiten sich von selbst und werden vielfach honoriert.
nutzen sie diese immense marktmacht für sich. wir zeigen ihnen, wie.